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Bürgermeister Dr. Köhne sprach über das Sommerprogramm / Schon über eine Millionen Besucher auf dem Frühlingsfest
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01.06.1939 |
Mann kann heute sagen das dieses erste in Berlin veranstaltete Frühlingsfest in Treptow zu einem Erfolg geworden ist, wie man ihn vorher nicht erwartet hat. Die Ermittlung, die die Veranstalter angestellt haben, ergaben interesante Auffchlüse in jeder Hinsicht und bestätigte die Behauptung, daß in der Reichshauptstadt durchaus ein großes Bedürfnis für derartige Volksfeste vorhanden ist. Das Volksfest an der Spree soll sich mit den Traditionellen Festen wie Münchner Oktoberfest oder Hamburger Dom messen können und auch für Fremden ein besonderer Anziehungspunkt sein. Bezirksbürgermeister Dr. Köhne gab auf einer Pressebesprechung einen umfassenden Bericht über den Verlauf der Veranstaltung und wies anschließend in seiner Eigenschaft als Leiter des Berlinedr Verkehrsvereins, Bezirk Treptow, auf das Sommerprogramm Treptows hin. |
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Obgleich der wettergott ein wenig freundliches Gesicht machte, führte Bürgermeister Dr. Köhne aus, hat sich der Besuch des Frühlingsfestes als durchaus befriedigend erwiesen. Die Schausteller und die sonstigen Vertreter des ambulanten Gewerbes, insgesamt ezwa 2000 Menschen, sind mit den geschäftlichen Ergebnissen sehr zufrieden. Es ist auch erstaunlich, in wie starken Maße Fremde nach Treptow kommen, um sich bein Trubel des Volkfestes hinzugeben und einen vergnügten Abend oder Nachmittag zu erleben. - Wir haben darüber längere Beobachtungen angestellt, haben die Autokennzeichen studiert und durch andere verschiedene Methoden versucht herauszubekommen, wo diese oder jene Besucher der Karussels, Vergnügungsbuden, Rutschbahnen usw. her waren. Das Ergebnis ist so, daß wir sagen können, daß jede größere und kleine Stadt des Reiches, bereits durch Besucher auf dem Volksfest vertreten war. |
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Daraus läßt sich ersehen, daß die Reichtshauptstadt neben den vielen Möglichkeiten, die sich dem Fremden bieten, auch ein Fest, wie wir es hier aufgebaut haben, braucht, einen Platz, wo man an schönen Sommerabenden unbeschwert den Betrieb der Schaubuden, Karussels und der Aktrationen genießen kann. Man dürfte mit einer Gesamtbesucherzahl von mehr als einer Millionen bisher rechnen. Die günstige Lage in verkehrstechnicher Beziehung trägt in einem großem Maße dazu bei, Treptow immer mehr zum ausgesprochenem "Nah-Ausflugsziel" der Berliner zu machen. Bürgermeister Dr. Köhne wies in diesem Zusammenhang auf die kommenden Veranstaltungen im Bezirk hin. Dabei wurde auch auf die weit über die Reichshauptstadt hinaus bekannten Feuerwerke "Treptow in Flammen" aufmerksam gemacht. An jedem Mitwoch steigen von der Abtei wieder die Raketen in den Himmel und auf den Kähnen auf der Spree entwickeln sich "Spreeschlachten". Wenn schon in den Vorjahren der Zug nach Treptow regelmäßig an den Mittwochen kleinen Völkerwanderungen glich, so werden es in diesem Sommer noch mehr Besucher sein. Dafür sorgen bestimmt die Sonderprogramme, die sich die Veranstalter vorgenommen haben. |
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Als eine Einrichtung, die viel Anspruch finden wird, sind die großen Militärkonzerte anzusehn, die diesmal täglich an der Spree durchgeführt werden sollen. Erstklassige Kapellen sorgen dafür, daß Treptow als Ort der Militärkonzerte seinen guten Namen auch in Zukunft behält. Eine erhebliche Sorge Treptows war bisher die Frage bei Unterbringung der Autos der Besucher. |
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Quelle: Baumschulenweger Beobachter vom 1. Juni 1939 |
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